"Das Gefühl... wenn der Blick in die Ferne schweift während einem der perfekte Wind um die Nase weht, sich die Zellen mit Luft füllen und die Leinen spürbar anfangen zu spannen, der Schirm über Dich steigt ist es wie, als wüchsen einem Flügel...."
Unbeschreiblich, wenn die Beine anfangen den Boden zu velassen, man anfängt zu schweben... schwer jemandem zu erklären, der nicht fliegt. Zudem ist das Gleitschirmfliegen für mich wie eine Therapie, eine Auszeit aus Alltag, Angst, Hektik und Sorgen. In der Luft gilt meine Aufmerksamkeit nur dieser einen Sache, ich bin mit mir im Reinen, konzentriere mich aufs Wesentliche und vor allem genieße ich die wunderschöne Aussicht. Ganz entgegen der allgemein herrschenden Meinung, Gleitschirmfliegen wäre was für Adrenalinjunkees oder nur was für lebensmüde Geister. Es gibt nichts Schöneres in angenehmen Bedingungen stundenlang die Hänge entlangzufliegen bis in den Sonnenuntergang hinein, oder wenn sich zwischendrin das Vario mit seinem durchdringenden Piepsen meldet und Dein Schirm Dir sagt: "Hier geht es 'rauf, komm mit mir und lass uns zusammen Richtung Himmel fliegen". Dieser Einladung folge ich nur zu gerne. Die anderen Schirme unter mir werden immer kleiner, die Aussicht immer grandioser und ich, als kleiner Mensch, kann diese Gewaltigkeit kaum in Worte fassen.....
Erlebnisse
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2018
Am Freitag, den 18. Mai 2018 ging es erstmals mit dem Caddy auf Richtung Gardasee, zu Chris Geist zwecks Sicherheitstraining. Es war das erste und dementsprechend ging während der Fahrt schon die "Düse", weil man ja nicht weiß was da einen so erwartet. Schön ist jedenfalls der Campingplatz namens Lombardi, wenige Meter von der Flugschule entfernt. Der Monte Baldo ist mit seiner Höhe von knapp 2.200 m recht beachtlich und verfügt somit über enormen "Spielraum" für viele Trainings-Manöver über Wasser.
Die Vorstellungsrunde war jedenfalls schonmal recht locker und man wurde gut auf das Kommende vorbereitet und theoretisch geschult, Schwimmwesten wurden verteilt, das Vario wurde an notwendigem Equipment von der Liste gestrichen. Die Bedingungen am Berg waren jedenfalls schon mal alles andere als Anfängerfreundlich, entgegen eben dem, was man sonst so gewohnt ist. Die ersten Starts gen Osten auch etwas turbulent. Hier zeigte sich, warum mir alle rieten, doch eine Schirmgröße niedriger zu wählen. Aber gut. Da musste ich jetzt durch. Rollen mit angelegten Ohren und gehaltene Klapper mit entgegengesetzter 180 Grad-Kurve wurden zum Warmfliegen gewählt. Imposante Höhe, die aber auch schnell abgebaut werden kann. Dank des perfekten Guidings am Landeplatz hat diesen auch niemand verfehlt. Tricky, wenn man dort noch nicht gelandet ist und die wenig beständigen Windverhältnisse als Neuling nicht mit einkalkuliert. Da hätte es schnell nass werden können.
Die nächsten Tage waren mit Frontklappern, Wingovern, ansatzweisen Spiralen und Beschleunigten Klappern (sogar ein 70%-Klapper war dabei) gespickt. Die ein oder andere Übung lässt den Puls enorm in die Höhe steigen. Aber gut, wenn man weiß, was zu tun ist. Und dann fängt es sogar noch an, Spaß zu machen :-) Es war jedenfalls eine gelungene und lehrreiche Woche mit abwechslungsreichem Wetter. Auch einen Ozone Ultralite 3 bin ich mal geflogen, ganz schön ungewohnt, so dünnes Material, kaum sichtbare Leinen.
Fazit: Gerne wieder und auch gerne wieder Gardasee, danke Chris Geist!
Nach wehmütigem aber notwendigem Abschied vom ersten eigenen Schirm, dem Icaro Cyber TE, zieht der Advance Alpha 6 ein. Ich freue mich auf viele Stunden in der Luft mit ihm :-)
2017
Eigentlich war die Tour nicht geplant, kurzfristig bekam ich aber den Hinweis von der Flugschule meines Vertrauens, dass noch ein Platz freigeworden ist und ich sprang sofort und ohne zu überlegen ein und freute mich riesig, dabei sein zu können, da ich auch die meisten der Truppe kannte. Es war eine der schönsten Zeiten dieses Jahr, ich habe viele B-Schein-Flüge sammeln können und hatte rundum eine gelungene Zeit mit wunderbaren Momenten in der Luft und tollen Menschen an meiner Seite. Die Tour startete in Bassano.
In Bassano fühlt man sich mittlerweile wie zu Hause ;)
Eigentlich sollte die Tour nach Slowenien gehen; leider fiel dort wetterbedingt schon fast die German Open ins Wasser und wir machten aus der Slowenientour kurzerhand die Bassanotour Herbst 2017. Neben vielen schönen Thermikflügen habe ich hier am 21. September meinen B-Schein-10km-Streckenflug gemacht, das war nicht nur eine super schöne Erfahrung, sondern auch mein eigenes Geburtstagsgeschenk :-)
Wieder im kalten Deutschland angekommen, lasse ich eine wunderschöne Woche in Griechenland hinter mir. Das Hotel lag direkt am Meer, keine Menschenseele mehr unterwegs, der Touristenrummel bereits verebbt. Gut für unsere Truppe, denn so hatten wir den Strand, das Hotel und sogar alle Startplätze für uns alleine. Der Herbst hat auch hier Einzug gehalten und somit hatten wir ein wunderbar buntes Panorama :-) Der Dank gilt wie immer der Flugschule OpenAir für die super Organisation und auch der Flugschule Olympic Wings, unser griechischer Guide Stelios war Gold wert und hat uns zu jedem fliegbaren Ort gebracht. Neben mehreren Startgeländen im Bergland hatten wir dieses Mal die Gelegenheit, auch an den Strand zu fliegen. Es war eine rundum gelungene Saison-Abschlusstour, gerne wieder :-)
2016
Im Februar 2016 habe ich bei der Flugschule OpenAir meine letzten Trainingsflüge im Stubaital absolviert. Wir trainierten die schnelle Acht und nach 3
Tagen war es endlich soweit: Mein langersehnter Prüfungsflug stand an. Die ganze Anspannung fiel mit einem Mal ab, als es nach der Landung hieß: "Glückwunsch, Prüfung bestanden!" Danke
Paddy und Uli, damit ging mein Wunsch, Freiflieger zu werden in Erfüllung :-) Den Aufenthalt rundeten wir ab mit einem netten Ski & Fly-Tag, auf Skiern ging es bei bestem Wetter die
verschneiten Pisten runter.
Kurze Zeit später flatterte meine A-Schein-Lizenz ins Haus und somit auch der "Freifahrt-Schein" zur Alpentour Part I im Mai 2016.
Mein Prüfungsflug, Stubai, Februar 2016:
Nach bestandener A-Lizenzausbildung im Februar hieß es im Mai dann auf zur ersten zweiwöchigen Alpentour - mit der Flugschule OpenAir. Start der Tour war Sand in Taufers, hier war das Wetter aber weniger gleitschirmfliegerfreundlich und so machten wir uns auf nach Meduno, und von dort aus nach Slowenien, an den Lijak. Wir reisten dem besten Flugwetter hinterher, nichts war also konkret vorgeplant und somit war es auch ein interessantes Abenteuer. Es war eine lehrreiche Zeit, viele Trainingsflüge wurden absolviert und ich habe viel gelernt und sehr schöne Fluggebiete kennengelernt.
Eine Woche Sonne, Strand und Meer. Dieses Mal mit der Flugschule BlueSky aus Silian, konkreter: mit Ralph Schlöffel. Hier ging es hauptsächlich um Klippenstart- und soaring, individuelles Groundhandling am Strand (Dank an den geduldigen Local Guide José) und Fliegen im Inland. Eine ganz neue Erfahrung, einmal mit dem Gleitschirm per Flugzeug zu verreisen. Es war widererwarten entspannt und sorglos und Portugal war einsame Spitze. Perfektes Wetter, gute Laune und jede Menge Soul- und Seafood :-)
2015
Im Jahr 2015 ging es weiter mit der Höhenausbildung.
Im November 2015 bin ich erstmalig mit der Flugschule OpenAir aus Zwingenberg, genauer: mit "Paddy und Uli" unterwegs. Ich habe hier die für mich am besten passende Unterstützung in der Aus- und Weiterbildung - und nicht nur eine super Betreuung - sondern auch neue Freunde gefunden. Nach dieser Reise werde ich noch öfter mit den beiden und einer super Truppe unterwegs sein... Neben den bekannten Startplätzen "Stella" und "Panettone" habe ich hier noch "Da Bepi" und "CA'Sette" kennengelernt. Auch in dieser Zeit ging es weiter mit den Höhenflügen für den A-Schein und "la dolce vita" in Italien. Neben den fliegerischen Highlights bleibt noch zu erwähnen, dass wir am Ankunftstag in der Antica Abbazia mit einer Helloween-Party begrüßt wurden. Der Besuch einer kleinen Ölmanufaktur stand ebenso auf dem Programm.
2014
Im Sommer 2014 habe ich die Ausbildung im Lechtal begonnen. Nach den ersten 4 Schulungstagen am Übungshang ging es an Tag 5 (ja, ich habe sofort im Anschluss zur Grundschulung den 1. Teil der Höhenschulung gebucht) gleich auf 750 Höhenmeter Unterschied zum Landeplatz hinauf auf die Jöchelspitze und ja, ich hatte die Hosen voll ;-) Nach dem ersten Höhenflug unter ständiger Funkverbindung zu den Lehrern an Start- und Landeplatz wollte ich aber gleich nochmal dieses neue, aber unbeschreibliche Gefühl erleben.
Aber das Üben hat sich gelohnt ....
Im Oktober 2017 ging die Höhenausbildung weiter. Ich fuhr das erste Mal nach Bassano del Grappa, um Höhenflüge zu sammeln und ich sollte nicht das Letzte Mal in dieser schönen Gegend gewesen sein...
Hier wurden auch die ersten Manöver erflogen. U.a. wie hier Ohren anlegen (in dem Fall kleine Ohren ;-)), Rollen, Nicken, Frontklapper, seitlicher Klapper und B-Stall.
Mein zweiter Start vom Startplatz "Panettone" war etwas ganz Besonderes, 1500 m Höhenunterschied und das nach dem schönsten Sonnenaufgang, den ich bislang gesehen habe :-) Habe auch den richtigen Weg zum Garden Relais gefunden, nachdem ich bei Start eins auf dem (ungewollten) Weg nach Venedig war - haha.
Im Herbst 2014 habe ich während meiner gerade begonnen Höhenschulung ebenfalls die Ausbildung zur Windenstartberechtiung angefangen. Diese fand auf dem Segelflugplatz in Laufenselden statt und beinhaltete 20 Flüge an der Winde, 10 Startleitertätigkeiten und eine flugschulinterne Theorieprüfung. Man wird mittels Seilwinde am Schleppseil unter individuell voreingestellter Zugkraft auf eine Ausklinkhöhe zw. ca. 300 - 450 m über Grund "geschleppt". Mit entsprechendem Beinzeichen gibt man dem Windenfahrer ein Signal, er lässt die Zugkraft nach und man klinkt sich selbsständig an der eigenen Klinke, die am Gurtzeug befestigt wird, aus und genießt den Flug :-) Ich bin in meinem Element wenn es wieder heißt: "Pilot und Gerät startklar..."